Edgar Einemann

1999: Konferenz: Electronic Communities

Internationale Spitzen-Konferenz in Deutschland von CNB und HPY

Am 24. Juni 1999 findet in Bremen unter dem Titel ”Electronic Communities – Weltweite Erfahrungen und Visionen zu regionalen elektronischen Gemeinschaften“ ein zukunftsorientierter Erfahrungsaustausch der national und international führenden IT- und TK-Regionen bzw. -Initativen statt.

Trotz aller „Globalisierung“ führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, daß alle Produktion und Konsumtion von Gütern und Dienstleistungen und alles reale menschliche Leben an konkreten Orten dieser Welt stattfinden. Die Städte und Regionen selber werden zunehmend zu Akteuren in der weltweiten Standort-Konkurrenz. Bei dem Bemühen, innovative Spitzenplätze zu belegen und zu „Weltklasse-Regionen“ zu werden, spielt der bewußte Aufbau regionaler elektronischer Gemeinschaften eine wichtige Rolle, deren weltweite Vernetzung keine Utopie, sondern nahe Zukunft sein wird.

 

Auf der Konferenz „Regionale elektronische Gemeinschaften“ werden die interessantesten zugänglichen Ansätze zum Aufbau regionaler elektronischer Gemeinschaften in den USA, in Europa und in Asien präsentiert. Deren Aktivitäten, Erfolge, Probleme, Organisationsformen, Zukunftskonzepte und Visionen werden diskutiert. Zugleich soll damit zu einer „Zwischenbilanz“ animiert werden.

Die vor Ort gelebte Praxis steht bei der Konferenz ”Electronic Communities – Weltweite Erfahrungen und Visionen zu regionalen elektronischen Gemeinschaften” eindeutig im Mittelpunkt: Aus der Aufarbeitung bisheriger Erfahrungen und den damit verbundenen Zukunftsplänen sollen möglichst viele Hinweise zur Entwicklung eigener optimaler Schritte gewonnen werden.

Wissenstransfer, Infastrukturvergleiche, politische und rechtliche Rahmenbedingen, Aktionsraster, neue Kommunikationsnetze, finanzielle Anforderungen etc. sind beispielhafte Stichworte für das, was diesem Zusammenhang auf hohem Niveau referiert und diskutiert wird. Projektausstellungen und Firmenpräsentationen runden die Veranstaltung ab.

Nach der Eröffnung durch den Bremer Bürgermeister Dr. Henning Scherf  wird der Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Arne Börnsen über die Liberalisierung des deutschen TK-Marktes sprechen.

Einen Überblick über globale Trends und lokale Vernetzungen unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen der Initiative „Smart Valley“ in Silicon Valley gibt der renommierte Stanford-Professor, das „Silicon-Valley-Denkmal“ William Miller. Er war jahrelang unter anderem Präsident der Beratungsgesellschaft SRI International, Vizepräsident der Stanford-Universität, Vorstandsvorsitzender des Softwareunternehmens Borland International und des Internet-Dienstes WhoWhere? Inc. und ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien, unter anderem in der American Academy of Arts and Sciences.

Gary Greenberg und Patricia Widmayer von der Nothwestern University Chicago sind die Hauptautoren des „Masterplans“ für Chicagos Weg in die Informationsgesellschaft. Sie berichten über die systematische, strategische Planung der Transformation einer Region in die Informationsgesellschaft unter Einschluß von „Zukunftsfolgen“. Dabei wurden die Bereiche Electronic Business, Nahverkehr/Transport, digitale Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Bildung und Ausbildung, Gesundheit und Umwelt, Verwaltung und Bürgernetze sowie Lebensqualität vertiefend untersucht.

Cecilia Fraenkel von STOKAB in Stockholm berichtet über die Infrastruktur-Aktivtäten der Stadt Stocklolm, die ein eigenes Glasfasernetz aufgebaut hat und Nutzern bereitstellt.

Das besonders innovative Projekt Helsinki Arena 2000 wird von Timo Simula als Vertreter der koordinierenden Firma Helsinki Telefon Corporation (HPY) vorgestellt. Der Aufbau der virtuellen 3D-Stadt Helsinki erlaubt Nutzern mit schnellen Netzzugängen eine Vielzahl realer Aktivitäten.

Während des Aufbaus des Technologieparks Sophia Antipolis (Cote d’Azur, Frankreich) wurde im September 1991 die Initiative „Telecom Valley“ gegründet. Mehr als 40 Unternehmen mit 6500 Beschäftigten sind Mitglied dieser Initiative, die Remond Sautreau, Präsident des Telecom Valley Communication Committee, vorstellt.

Weitreichende Planungen für den Aufbau eines „Multimedia-Super-Corridors“ gibt es in Malaysia. Neben diesem Großprojekt der nationalen Regierung wird zwischen diesem Sektor und Singapur (in Johor) auf „kleinerem Niveau“ mit praktischen Schritten zum Aufbau einer Johor Information Infrastructure begonnen, die alle 12 Gebiete Johors verbinden und allen Organisationen die Möglichkeit der Nutzung ohne hohe Investitionen bieten soll. Prof. Dr. Azman Awang, Direktor des Institutes Sultan Iskandar (Malaysia), wird die Aktivitäten näher vorstellen.

Der Staatsrat im Bremer Hafenressort, Gerd Markus, berichtet über das Bremer Projekt BRISE, dem es um die systematische Bestandsaufnahme und strategische Planung des Bremer Weges in die Informationsgesellschaft geht.

”Electronic Communities” ist mit erstklassigen, international erfahrenen Referentinnen und Referenten besetzt. Sie kommen aus Business, Forschung, Initativen und Politik, haben ihre eigenen Erfahrungen gesammelt und können auf gute Erfolge zurückblicken.