KUA-Bereich der Uni Bremen
Das Betreiben kritischer Wissenschaft im Interesse der abhängig Beschäftigten war ein zentrales Anliegen der ganzen Universität. Mit diesem Thema hat die Bremer SPD 1971 noch vor der Eröffnung der Uni den Wahlkampf gewonnen, es war zentrales Anliegen der ersten Rektoren von der Vring und Steinberg. Kooperation von Wissenschaft und Gewerkschaften war ein politisch-strategisches Anliegen. Es ging um das Betreiben einer interventionistischen Wissenschaft im Interesse von Arbeitnehmern.
1972 wurde unter Federführung von Hans-Dieter Müller mit dem Aufbau eines besonderen Bereichs zur Umsetzung des Kooperationsvertrages zwischen Universität und Arbeiterkammer begonnen. Eine ausführliche Darstellung der Gründungsgeschichte und der ersten Veränderungen wurde 1979 veröffentlicht.
Der KUA-Bereich war zunächst ein Institut mit den Bereichen Forschung, Arbeiterbildung und Medienproduktion. Weitgehend für die Forschung freigestellte Professoren und ihre Mitarbeiter haben Projekte vor allem mit dem Ziel der Humanisierung der Arbeit durchgeführt (z. B. das Werftprojekt). Im Arbeiterbildungsbereich gab es Projekte der betriebsnahen Bildungsarbeit vor allem im Schiffbau, in der Stahlindustrie und ab 1981 auch im Flugzeugbau (z. B. ein Projekt zum Strukturwandel (Krise, Rationalisierung und Humanisierung). Der Medienbereich hat eine Vielzahl von Filmen realisiert.
Schon in den ersten Jahren gab es erhebliche politische Kontroversen und organisatorische Veränderungen. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte kam es zu Weiterentwicklungen der unterschiedlichen Bereiche. Heute existieren noch das viele Jahre von Rudolf Hickel geleitete Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) und die Akademie für Arbeit und Politik, die u. a. zweijährige Kurse zum Erreichen der fachgebundenen Hochschulreife durchführt.